Buchtipp: Die geheimen Regeln der Seilschaften

Von Published On: 5. Februar 2012Kategorien: Buchtipp, Vortrag

In ihrem kürzlich erschienenen ersten Buch verrät die ehemalige steirische Spitzenpolitikerin Dr. Magda Bleckmann «die geheimen Regeln der Seilschaften».

Der Buchtitel soll natürlich Aufmerksamkeit erregen. Magda Bleckmann wäre eine schlechte Vertreterin ihrer Zunft, wenn sie diesen Umstand ignorierte; und das ist sie nicht. In ihrem ersten Buch spürt die Karriere- und Netzwerkplanerin den Erfolgsrezepten eines guten Dutzends bekannter österreichischer Netzwerker wie Raiffeisenboss Christian Konrad, ORF-Reibebaum Elmar Oberhauser oder Zeitungsherausgeberin Eva Dichand nach, liefert aber auch konkrete Tipps für den gelungenen Smalltalk und nachhaltigen Beziehungsaufbau.

Der Begriff «Seilschaften» ist im allgemeinen Sprachgebrauch eher negativ besetzt, so wie «Spezlwirtschaft»?

Magda Bleckmann: Das stimmt, wenn Seilschaften so verstanden werden, dass man sich ohne Rücksicht auf Qualität gegenseitig nach oben hievt. So, wie ich es verstehe, geht es letztlich um positive Empfehlungen.

Nach Ihrer politischen Karriere sind viele Beziehungen weggebrochen?

Magda Bleckmann: Die Politik verleiht einem einen gewissen Einfluss aufgrund der Funktion. Fällt die Funktion weg, ist meist auch der Einfluss weg. Im Rückblick betrachtet hätte ich mehr Zeit in den Aufbau meines eigenen Netzwerks investieren sollen.

Sie schreiben, dass Frauen im Privatbereich geborene Netzwerker wären, sich aber beruflich schwer täten. Warum?

Magda Bleckmann: In gewissen Lebensabschnitten haben Frauen einfach andere Prioritäten, vielleicht ist das ein Grund. Ich vermute auch, es hat damit zu tun, dass Frauen es im Beruf häufig alleine schaffen wollen. Männer aktivieren rasch einmal ihr Netzwerk, wenn sie Hilfe brauchen. Frauen haben da im Berufsleben viel mehr Hemmungen.

Welches sind Ihrer Ansicht nach die größten Fehler beim Netzwerken?

Magda Bleckmann: Das größte «No-go» ist, sich nur zum eigenen Vorteil einem Netzwerk anzuschließen oder Verbin- dungen schamlos auszunützen. Das sollte zwar selbstverständlich sein, kommt aber häufig vor. Jemand tritt einem Golfclub bei, weil er sich geschäftliche Kontakte erhofft und nicht weil er Spaß am Golfspielen hat. Das geht in den seltensten Fällen gut und macht auch nie Spaß. Netzwerken sollte aber Spaß machen.

Haben Sie ein Vorbild als Netzwerker?

In meinem Buch interviewe ich einige. Ali Rahimi steht ganz oben auf der Liste. Weil er mit Netzwerken die Herzen der Menschen erobern möchte.

Kann man Netzwerken lernen?

Ja, in meinem 2-tägigen Seminar am 11. Mai 2012 in München. Infos gibt´s auf meiner Webseite.

Weiterhin fröhliches Netzwerken und viel Erfolg bei der Karriereplanung.

 

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