Effizienz im Marketing

Von Published On: 13. Mai 2020Kategorien: Marketing, Positionierung, Vertrauen, Zukunft

Effizienz und Fokus

Ich bin ein großer Fan von Effizienz und der Engpasskonzentrierten Strategie (EKS) nach Mewes. Wir alle wollen unsere Zeit sinnvoll einsetzen und am liebsten die Dinge tun, die uns Freude machen. Für viele Gründer und Selbstständigen gehört Marketing (leider und für mich völlig unverständlich :)  nicht unbedingt zur Lieblingsbeschäftigung, sondern ist ein lästiges Übel. Fakt ist jedoch: Ohne Kunden und Reichweite kein Umsatz. Ohne Umsatz kein Gewinn. Ohne Gewinn kein Gehalt. Um jetzt irgendwie das Business zum Laufen zu bringen, empfehlen Experten unterschiedliche Maßnahmen. Ein YouTube Kanal, SEO, Blog-Beiträge, ein Podcast wäre auch nicht schlecht und selbstverständlich brauchst du eine Facebook Gruppe. Oh je, wo in diesem Dschungel anfangen? Es droht Verzettelungsgefahr. Am Ende hat man 100 offene Baustellen und ist frustriert, weil nichts so richtig funktioniert. Mein Tipp:

Prioritäten nach dem Minimumgesetz

Ich arbeite wöchentlich mit dem Minimumgesetz und arbeite möglichst an nur einem Projekt, weil dies gerade die aktuellen Herausforderungen löst. Wie funktioniert das Minimumgesetz für Unternehmer und Gründer?

Was ist das Minimumgesetz?

Das Minimumgesetz besagt, dass das Wachstum einer Pflanze durch die knappste Ressource (in diesem Fall zum Beispiel: Wasser, Licht, Dünger, Nährstoffe etc.) eingeschränkt wird. Diese Ressource ist der Minimumfaktor. Wenn eine Pflanze also beispielsweise zu wenig Wasser bekommt, dann hilft es auch nichts, ihr mehr Dünger oder Licht zuzuführen (also eine bereits vorhandene Ressource zu erhöhen). Das wird keinen positiven Einfluss auf ihr Wachstum haben.

Auffüllen und den neuen Minimumfaktor suchen

Selbst wenn alle anderen für das Wachstum der Pflanze wichtigen Faktoren vorhanden wären, würde die Pflanze nicht gedeihen, solange sie nicht ausreichend Wasser erhält. Ganz im Gegenteil: Der Überfluss anderer Faktoren könnte sich sogar schädlich auf die Pflanze auswirken. Die Pflanze wird also nur wachsen, wenn sie auch Wasser bekommt. Aber Achtung: Nun, da sie ausreichend Wasser hat, wächst sie und wird groß. Die Folge kann beispielsweise ein wiederum größerer Lichtbedarf sein, als es vorher der Fall war. Das Licht könnte zum neuen Minimumfaktor werden.

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„Das Wachstum einer Pflanze

wird bestimmt durch den Nährstoff,

den Sie am WENIGSTEN besitzt.“

Justus von Liebig

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Ihre Minimumtonne

Als anschauliches Modell zum Minimumgesetz fungiert diese Tonne. Eine Tonne mit unterschiedlich langen Dauben kann nur bis zur Höhe der kürzesten Daube befüllt werden. Was für die Pflanze Wasser, Licht und Dünger sind, sind für Ihr Unternehmen beispielsweise Know-How, Personal, Marketing oder Kapital. Ist einer der benötigten Faktoren nicht in ausreichendem Maße vorhanden, kann sich die Situation Ihres Unternehmens nur schwer verbessern. Es ist also unerlässlich, dass Sie eine Analyse machen, Ihren Minimumfaktor herausfinden und diesen auflösen. Was dann passieren wird: Jedes Unternehmen ist in ein vernetztes System eingebunden. Eine Veränderung führt also immer zu einer Kettenreaktion. Wenn Sie den Minimumfaktor auflösen, werden sich andere Probleme dadurch fast von selbst lösen. Das Ziel sollte also sein, diesen einen Punkt zu finden!

Man unterscheidet zwischen externen und internen Minimumfaktoren.

  • Extern: die Zielgruppe muss wachsen
  • Intern: betrieblicher Engpass

Das Ziel ist also, den wachstumshemmenden Faktor zu finden und aufzulösen. Man kann nicht an allen Fronten gleichzeitig Brände löschen. Vor allem in unserer heutigen Welt, in der sich alles extrem schnell verändert, ist es noch viel wichtiger, sich immer zuerst auf einen Schritt zu fokussieren. Denn: die Lösung Ihres Engpasses wird zu einer positiven Kettenreaktion führen!

6 Tipps für Gelassenheit, Effizienz und Fokus im Marketing

Gerade im Marketing gibt es Tausende von To-Dos und Aufgaben. Doch wo soll man jetzt anfangen, um sich nicht zu verzetteln? Erst mal scheint alles wichtig zu sein. Die Webseite, der Onlinekurs, der Beitrag in Social Media (wegen der Sichtbarkeit), der Vortrag will vorbereitet werden und die Beraterin empfiehlt ein Buch zu schreiben, weil das den Expertenstatus hebt. Verdammt. Der Tag hat nur 24 Stunden. So kann das nicht klappen. Mein Tipp: Erst mal eine Tasse (Kirsch)Tee trinken.

Durchatmen … und dann fokussieren Sie sich auf den derzeit größten Engpass, Ihre kürzeste Daube. Sie ist vermutlich der Grund, warum ihr Unternehmen nicht wachsen kann. Ist es die fehlende Reichweite? Ist es wirklich die Webseite? Ist es ein Personalproblem? Mangelnde Liquidität? Wenn Sie versuchen alles auf einmal zu lösen, sind Sie unglaublich beschäftigt. Doch nichts wird fertig und nichts geht voran. Es sind zu viele offene Baustellen. Das ist nicht zielführend und motivierend.

1. Analysieren Sie Ihre kleinste Daube, den Engpass.

Finden Sie Ihren aktuellen echten Engpass. Was bremst Sie in Ihrem Wachstum? Hier ist gerade der größte Handlungsbedarf. Lösen Sie bzw. füllen Sie diesen auf, damit sie weiter wachsen können.

2. Konzentration auf Ihre Stärken

Worin sind Sie besser als andere? Erledigen Sie NUR diese Aufgaben selbst. Werden Sie darin noch besser. Gehen Sie bei Ihren Themen weiter in die Tiefe statt in die Breite. Aufgaben die Ihnen nicht so liegen, sollten sie delegieren. (Es soll ja Menschen geben, die beispielsweise Buchhaltung lieben. Die machen das vermutlich besser als Sie. ;). Wenn Sie diese Experten für weniger Geld beschäftigen, als Sie kosten, haben Sie einen finanziellen und einen zeitlichen Gewinn. Im Fachkreisen nennt man die Opportunitätskosten.

3. Weglassen und Nein sagen!

Weniger ist mehr. Loslassen, neu sortieren und die Dinge vereinfachen. Machen Sie lieber WENIGER Dinge, die dafür BESSER. Die sehr erfolgreichen Menschen machen die RICHTIGEN Dinge SEHR GUT. Denken Sie auch daran Pausen zu machen und – wie Stephen Covey es nennt „die Säge zu schärfen“. 

4. Verkaufen Sie Nutzen und keine Produkte 

Einer der größten Marketingfehler ist, Produkte verkaufen zu wollen. Unsere Kunden interessieren sich jedoch keineswegs für unsere Produkte. Das einzige was sie interessiert ist, was sie davon haben. Ihr Nutzen. Verwenden Sie deshalb viel Zeit dafür, die Vorteile für ihre Zielgruppe zu verbessern und diese auch zu formulieren. MEHR Jetzt kommt ein wichtiges Erfolgsgesetz, das viele Unternehmer nicht beachten. Das Ziel des unternehmerischen Strebens liegt eben NICHT in der Gewinnmaximierung, sondern in der Maximierung des Nutzens für eine konkrete Zielgruppe. Ein entsprechender finanzieller Erfolg und die mittel- bis langfristige Marktführung im jeweiligen Segment sind die logische Folge. Das heißt, Sie sollten in Vorleistung gehen, sich fokussieren, und priorisieren. Erst geben, dann nehmen. Erst ernten, dann säen. Machen Sie Ihre Kunden glücklich! Dann werden Sie es auch.

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„Ein Durchschnittsmensch, der sich auf den wirkungsvollsten Punkt konzentriert, wird erfolgreicher als ein Genie, das sich verzettelt!“
Prof. h.c. Wolfgang Mewes

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5. Bauen Sie ein Business-System, dass Sie frei macht

Wenn Sie nicht immer wieder von vorne anfangen wollen und Stress vermeiden möchten, dann bauen Sie Ihr Unternehmen so auf, dass es sich skalieren lässt und sie arbeiten können wann und wo Sie wollen. Dafür brauchen Sie automatisierte Prozesse und eine digitale Wissensdatenbank. Hier empfehle ich, Ihr Wissen auf Videos zu bringen. So kann ihr Kunden von Ihnen lernen und Sie sparen enorm an Zeit. Mit unserer Kunden Laura haben wir das vor einiger Zeit konzipiert. Sie arbeitet jetzt Ihrer Lieblingsstadt Kapstadt und verdient Geld, auch wenn Sie schläft.

6. Ideenjournal, Erfolgsjournal und To-Do Liste-trennen

Ich kenne Gründer und Unternehmer, die haben eine To-Do Liste mit über 50 Punkten. Sie klagen mir ihr Leid, dass alles so schrecklich viel sei und sie völlig frustriert sind, weil diese Liste nicht kürzer wird. Wenn ich mir diese Listen ansehe, fällt auf, dass darauf gar nicht so viele Aufgaben stehen, sondern, dass es sich oft um Ideen handelt, die man auch mal machen könnte oder möchte. Mein Rat: Notieren Sie Ideen und Impulse in einem separaten Büchlein. Ich nenne es Ideenjournal. Auf Ihre tägliche To-Do-Liste kommen 3 bis 5 Aufgaben, die HEUTE erledigt werden soll. So steigt die Motivation, weil man am Ende des Tages wirklich etwas geschafft hat.

7. Abmelde-Button öfter nutzen

Täglich flattern mehrere Newsletter und ungewünschte Mails in Ihr Postfach? All das sind Ablenkungen und Angebote, die Sie von Ihrem Weg abbringen. Melden Sie sich doch einfach mal wieder von allem ab, was Sie nicht mehr brauchen und Sie von Ihrem Ziel abhält. Das Abmelden kostet im Moment zwar etwas Zeit, doch es steigert im Laufe der Woche Ihre Effizienz. Wenn Sie dies 1 x im Monat konsequent tun, bekommen Sie irgendwann wirklich nur noch die Dinge, die Sie interessieren. So bleibt mehr Zeit für die eigenen Projekte.

Verzettelungsgefahr?

Besteht bei dir auch Verzettelungsgefahr und du hast zu viele offene Baustellen? Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr? Lass uns gerne gemeinsam priorisieren, was deine nächsten Schritte sind und wie du dir ein selbstbestimmtes Business aufbauen kannst. Nimm gerne mit uns Kontakt auf. Wir helfen gerne weiter.

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